Gutes tun & spenden
Da die Gründung des Spitals bereits im 13. Jahrhundert erfolgte, kann der spitälische Forstbetrieb auf eine fast 800-jährige Geschichte zurückblicken. Das forstliche Handeln ist durch diese Generationenverantwortung geprägt, und der inzwischen geläufige Begriff „Nachhaltigkeit“ steckt den Forstleuten von je her in Fleisch und Blut.
Die weitreichenden Waldungen des Spital- und Spendfonds liegen zwischen Überlingen, Pfullendorf-Denkingen und Stockach verteilt auf drei Landkreise. Der Waldbesitz umfasst 1.790 ha und gliedert sich meist in größere zusammenhängende Distrikte wie z.B. das Eisenholz, Lausburger, Falken, Eichholz, Winterhalde, Herrenwald u.a. Häufig stammen die Waldungen von großen Hofgütern oder Adelshäusern, die vom Spital in früheren Jahrhunderten übernommen wurden.
Die Spitalwälder sind überwiegend Mischwälder. Der Laubholzanteil beträgt 46 %, wobei die Buche die wichtigste Laubbaumart ist. Der Nadelbaumanteil liegt bei 54 % und hier ist die Fichte momentan noch die wichtigste Baumart. In den nördlich gelegenen Distrikten bei Denkingen überwiegt der Nadelholzanteil, je näher die Distrikte am See liegen, umso höher wird der Laubholzanteil.
Der Wald als Einnahmequelle für den Spital- und Spendfonds spielte in früheren Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten eine wesentlich größere Rolle als heute. Mit den Überschüssen des Forstbetriebes konnten früher größere Baumaßnahmen finanziert werden (Krankenhaus, Wiestorschule, Umbau Altersheim etc.). Auch wenn die derzeitige Lage durch die klimatischen Veränderungen die Ertragslage negativ beeinflusst, so können im Laufe der kommenden Jahrzehnte oder Jahrhunderte auch wieder ertragreichere Zeiten hereinbrechen.
Der heutige Forstbetrieb bewirtschaftet den Stadt- und Spitalwald, sowie den Gemeindewald Sipplingen und verschiedene kleinere Körperschafts- und Privatwaldungen mit insgesamt ca. 3.000 ha. Davon entfallen ca. 1.700 ha auf den Spital- und Spendfonds.
Derzeit betreuen 2 Förster, 8 Forstwirte und eine eigene Verwaltung den Betrieb mit allen dazu gehörigen Aufgaben. Jährlich werden im Durchschnitt ca. 30.000 Fm Holz eingeschlagen und vermarktet. Auf den Spital- und Spendfonds entfallen davon ca. 21.000 Fm.
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Im Spitalbesitz befinden sich zwei ganz besondere Bäume. Unter der „Burkhardtslinde“ beim Haldenhof hat der Sage nach schon der Minnesänger „Burkhardt von Hohenfels“ seine Lieder gedichtet und gesungen. Der knorrige und inzwischen vollkommen hohle Baum am Aussichtspunkt beim Haldenhof hat zwar sicher den o.g. Minnesänger noch nicht beschattet, aber er dürfte etwa 400 – 500 Jahre alt sein.
Die „Hildegardslärche“ im Eisenholz soll ebenfalls der Sage nach zu Ehren der mildtätigen Gräfin Hildegard von Hohenfels gepflanzt worden sein. Aufgrund ihrer besonderen Größe ist sie auch in der Championtree-Datenbank gelistet als stärkste Lärche Deutschlands. Ihr Alter wird auf ca. 300 Jahre geschätzt.
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